Anzeige

CAS Professionelles Arbeiten in der Heimerziehung und in Pflegefamilien

Anbieter:
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Departement Soziale Arbeit
Ort, Bundesland, Land:
Zürich, Raum Zürich, Schweiz
Typ:
berufsbegleitend
Abschluss:
CAS (Certificate of Advanced Studies)
Dauer:
21 Tag(e)

Die Ausbildung

Professionelle Unterstützung bieten.
Eine ausserfamiliäre Unterbringung und die Art und Weise, wie sie vorbereitet und umgesetzt wird, ist für Kinder und Jugendliche eine einschneidende Erfahrung im Lebenslauf. Das Aufwachsen ausserhalb der Herkunftsfamilie stellt damit hohe Anforderungen an den Kindesschutz, das Kindeswohl und die Kinderrechte. Die oft bereits biografisch erfahrenen Belastungen der Heranwachsenden verlangen ein vertieftes Fachwissen und Kompetenzen der Kooperation mit anderen Professionen und Institutionen. In diesem komplexen Spannungsfeld unterschiedlicher Perspektiven und heterogener fachlicher Inhalte gilt es, sich als sozialpädagogische Fachperson zurechtzufinden und sich an der Orientierung am individuellen Kindeswohl festzuhalten.

Verbindung neuen Wissens zu der eigenen Praxis.
Kasuistische Konzepte bieten einen Zugang, um relevante Themen der Kinder und Jugendlichen zu verstehen, sozialpädagogische Handlungsstrategien zu entwickeln und zu begründen. Dies in stetem Rückbezug zu professionellen Erfahrungen und offenen Fragen der Teilnehmenden. Fallvignetten aus der Literatur und aus der alltäglichen Praxis werden methodisch genutzt, um Wissen aus verschiedenen Disziplinen kasuistisch in sozialpädagogische Anwendung zu bringen. Im Zentrum stehen Kinder und Jugendliche als Subjekt mit ihrer Individualität.

Herausforderungen gemeinsam meistern.
Der CAS richtet sich an Fachpersonen in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Sie lernen, Kinder und Jugendliche sowie deren familiären Bezugspersonen wirkungsvoll im sozialpädagogischen Alltag
zu unterstützen. Sie setzen sich mit den eigenen Möglichkeiten und Grenzen auseinander und stärken ihre professionelle Haltung.

Zielpublikum

Angesprochen sind Fachleute der Kinder- und Jugendhilfe, aus stationären und teilstationären sozialpädagogischen Einrichtungen sowie anderen Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe, in denen Kinder, Jugendliche oder deren Familien und Bezugspersonen betreut, begleitet oder beraten werden. Zugelassen sind auch Fachpersonen der Sozialen Arbeit oder verwandter Disziplinen, die sich für eine Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe qualifizieren möchten.

Ziele

  • Sie kennen kasuistische Zugänge und können Handlungen und Verhalten der Jugendlichen fallspezifisch interpretieren und Interventionen, aber auch Nicht-Interventionen professionell begründen.
  • Sie kennen wichtige Aspekte der Gestaltung von pädagogischen Settings im Umgang mit herausfordernden Situationen. 
  • Sie kennen wichtige Entwicklungsproblematiken von Kindern und Jugendlichen und können deren Symptome und psychosoziale Dynamiken erkennen.
  • Sie kennen Methoden und Konzepte, um Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Ihre Reflexions-, Entscheidungs- und Interventionsprozessen miteinzubeziehen.
  • Sie haben Themen der interdisziplinären Zusammenarbeit reflektiert und kennen passende Vorgehensweisen.
  • Sie können im Spannungsfeld zwischen Kinderrechten, Kindeswille und Kindesschutz konkrete Handlungsstrategien entwickeln und umsetzen.
  • Sie sind in der Lage, Fälle aus Ihrer Praxis im Sinn des Fallverstehens zu analysieren und können daraus begründete Interventionen ableiten.
  • Sie haben sich mit den eigenen professionellen Grenzen und Belastungen auseinandergesetzt und kennen Strategien der Selbstfürsorge.
  • Sie sind sich der Bedeutung von Übertragung und Gegenübertragungsprozessen bewusst und können darauf reflexiv Bezug nehmen.
  • Sie sind sich der vielfältigen Machtdynamiken und -konstellationen bewusst. 

Ausbildungsschwerpunkte

Modul 1: Ankommen und Aufwachsen in eine sozialpädagogischen Ort
  • Einführung in den CAS und die Fremdplatzierung in der Schweiz
  • Kindeswohl, Kindeswille und Kinderrechte
  • Standards und Strukturen der Heim- und Pflegekinderhilfe
  • Biografie und Herkunft, Sozialisation und Transition
  • Was wirkt in der Heimerziehung und der Familienpflege?
Modul 2: Beziehung und professionelles Verstehen
  • Professionelles Rollen- und Selbstverständnis
  • Fallverstehen als professionelle Haltung
  • Spannungsfelder sozialpädagogischer Beziehungen
  • Vom (un)sicheren Ort zum «Potential Space»
  • Disziplinübergreifendes Erklärungsmodell auffälliger Verhaltensweisen
  • Szenisches Verstehen
Modul 3: Gestaltung des sozialpädagogischen Settings
  • Institutionelle Bildung und Erziehung: Partizipation, Rituale, Routinen und Übergänge
  • Der Umgang mit Differenz
  • Settinggestaltung verstanden als «strukturierte Offenheit» (Thiersch)
  • Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Partizipation
  • Umgang mit Angst, Aggression und Gewalt oder «thinking under fire»
  • Selbstsorge: Umgang mit fachlichen Ansprüchen, Ambivalenzen und Fehlern
Modul 4: Sich in Gemeinschaften orientieren und Übergänge bewältigen
  • Der Einfluss der Peers – die soziale Matrix im Heim
  • Herkunftsmilieu und Elternarbeit
  • Care-Leaver:innen – der Übergang in das Erwachsenenalter/ Rückkehr in das Herkunftsmilieu
  • Präsentationen der Abschlussarbeit und Zertifikatsübergabe

Zulassung

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Studium in Sozialer Arbeit oder einer verwandten Disziplin an einer Hochschule (bzw. deren Vorgängerinstitution). Zudem ist eine zweijährige Berufserfahrung nach Abschluss der Ausbildung erforderlich. Wer die formalen Voraussetzungen nicht erfüllt, kann im Rahmen eines Äquivalenzverfahrens aufgenommen werden.

Kosten

CHF 6'900.00

Informationsmaterial anfordern

Hier können Sie kostenloses Informationsmaterial zu diesem Studiengang direkt vom Bildungsanbieter ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Departement Soziale Arbeit anfordern. Die angegebenen Daten werden ausschließlich an diesen Bildungsanbieter übermittelt und selbstverständlich nicht an Dritte weiter gegeben.

Ich bitte um:

Der Anbieter

Die ZHAW ist eine der führenden Schweizer Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie ist in Lehre, Forschung, Weiterbildung und Dienstleistung tätig – praxisnah und wissenschaftlich fundiert. Das Departement Soziale Arbeit ist eines der acht Departemente der ZHAW und hat seinen Standort in Zürich-West auf dem Hochschulcampus Toni-Areal. Die vier Institute decken die folgenden thematischen Schwerpunkte ab: «Kindheit, Jugend und Familie», «Delinquenz und Kriminalprävention», «Community Development und Migration», «Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe» sowie «Sozialmanagement». Bei der Aus- und Weiterbildung wird auf eine enge Verknüpfung von Lehre und Forschung sowie eine hohe Aktualität der Inhalte gesetzt. Die Ausbildung umfasst einen generalistischen Studiengang in Sozialer Arbeit mit individueller Profilbildung auf den Studienstufen Bachelor und Master. Das Weiterbildungsangebot stärkt Fach- und Führungskräfte der Sozialen Arbeit in ihren Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen.

Ausbildungsberatung und Information

ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Departement Soziale Arbeit

Pfingstweidstrasse 96
8037 Zürich
Schweiz